Besuch Tierschutzzentrum Weidefeld, Dienstag 16.03.2004


Riesiges Gelände (ehem. Bundeswehrgelände)
Wird bewirtschaftet, lt. Frau Dr. Umlauf von 5 Personen (Frau Dr. Umlauf sowie 4 Helfer, davon 2 Azubis).

Wir konnten uns nachdem wir von Dr. Umlauf begrüßt wurden, in der gesamten Anlage frei bewegen.
Gesehen haben wir im Vorbeigehen die Seevogelstation sowie die Großtierunterbringungen.
(Großtiere untergebracht in den ehem. Munitionsbunkern - Fenster bzw. Lichteinfall ????)

In einem großen, eingezäunten Freilauf befand sich 1 Hund allein ohne Betreuung.
Das Hundehaus war innen nicht zugänglich und zum Besuchszeitpunkt ohne Betreuung und verschlossen.
Kein Sichtkontakt der Hunde untereinander. Dies wurde auf später auf Nachfrage von Dr. Umlauf damit begründet, dass das Tierschutzgesetz dieses zwar leider vorsieht, es bei diesen Rassen aber nur Probleme bei Sichtkontakt geben würde, da sie sich ständig nur putschen würden.
10 -12 Hunde waren in den Außen-Zwingern. Überwiegend sog. Listenhunde bzw. deren Mischlinge.
Ein Hund fiel uns auf, der ziemlich unterernährt aussah. Die Wirbelsäule, Hüftknochen und Rippen traten deutlich hervor. Er wirkte regelrecht eingefallen. Der Name des Hundes war Angel. Ein weiterer Hund, weiblich, mit Namen Michaela hatte massive Fellprobleme (verlor auf dem Hinterlauf die Haare und mehrere kahle Stellen am Körper, die Wirbelsäule stand nach oben gekrümmt, so dass man jeden Wirbel sah).
Ein Rüde Namens Jerry Lin hatte sehr starke Hautveränderungen am ganzen Körper und bekam die Augen kaum geöffnet, sie waren wie Schlitze.
Angel z. B. wirkte trotz freundlichster Ansprache völlig apathisch. Kein Rutenwedeln oder Interesse an uns.
Er schaute uns kurz an, aber ohne uns wirklich wahrzunehmen. Er setzte sich zwischendurch, blickte ins Leere und bellte. Zeigte aber wie gesagt an uns kein Interesse, trotz mehrfacher freundlicher Ansprache.

Während der gesamten Zeit, die wir dort auf dem Gelände verbrachten, war nicht ein Pfleger oder Betreuer zu sehen.
Beim Rückkehr zum Haupthaus am Eingang führten wir ein längeres Gespräch mit Frau Dr. Umlauf, wo von ihr erklärt wurde, dass an diesem Tag nur 3 Personen (Dr. Umlauf + 2 Azubis) dort seien. Alle hielten sich vorn im Hauptgebäude auf als wir dort ankamen und waren auch noch dort, als wir zum Gespräch kamen.

Bei Interesse an Angel wurde gesagt, dass eine Vermittlung kein Problem sei, weil dies ein sehr lieber Hund ist. Weiter sagte sie, dass er erst 1 Monat dort ist und sie über ihn noch nicht so viel sagen könnte. Auf Nachfrage weshalb er so dürr ist, bekamen wir die Auskunft, er sei schon so dort angekommen, aber er wird z. Zt. hochgepäppelt und das würde sich noch geben.
Mit Kindern ist Angel lt. ihrer Aussage nicht verträglich. Diese Auskunft hat sie angeblich von den Vorbesitzern bekommen. Auf die Frage, warum er mit Hündinnen unverträglich sein soll (stand auf dem Schild am Zwinger), erklärte sie, dies sei bei kastrierten Rüden fast immer ein Problem und bisher ist man auch noch nicht dazu gekommen, es bei Angel auszuprobieren.
Angel kommt aus dem TH Berlin wie alle anderen Hunde auch.

Bei Jerry-Lin fragten wir nach dem Riesenfleck und den schlechten Hautzustand, bekamen die Auskunft dies sei eine Allergie. Auf Nachfrage nach dem Ergebnis einer Blutuntersuchung oder Allergietestes meinte sie, nachdem sie stockte, dieser sei noch nicht zurück.


Weiter erzählte sie uns, dass die ersten Hunde im Mai 2003 dort ankamen und einige von ihnen jetzt durch die Reha-Maßnahmen zur Vermittlung stehen würden. Bisher wurde jedoch keiner vermittelt, da es sich bei "diesen" Rassen schwierig gestaltet, einen Interessenten zu finden.
Es werden nicht nur Problemhunde, sondern auch "normale" Hunde dort aufgenommen.
Lt. Dr. Umlaufs Aussage bekommen die Hunde drei mal täglich Auslauf, jedoch heute nicht, da das Wetter nicht entsprechend ist (es nieselte etwas).

Nach Voranmeldung kann man an den Trainingstagen bzw. bei der Ausbildung der Hunde teilnehmen.


Rosalinde Pophal